Michaela Penz
Geragogik
Gartenpädagogik

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Ein Gastbeitrag von Geragogin Ilse Zembaty, M.Ed.

 

 

 

Gesundheit beginnt im Kopf.

Unser Gehirn ist etwas ganz Wunderbares. Bevor wir etwas praktisch erleben,
können wir es uns theoretisch vorstellen und auch mai sehen, ob unsere
Überlegungen überhaupt zu einem erwünschten Ziel führen können. Deshalb
sollten wir unsere Hirnwindungen durch ständiges Training auch richtig
pflegen.

Für uns selbst soilte kein Gedanke tabu sein. Vor allem dort, wo es sich um
Grenzgebiete wie Politik oder Religion handelt. Gerade hier gibt es immer
wieder Menschen, die uns etwas einreden wolien, das nicht uns hilft, sondern
viel mehr sie selbst profitieren lässt. Das muss nicht sein. Vor allem im Alter
können wir uns ein Mehr an persöniicher Freiheit ganz leicht selbst schaffen.
Wir sind niemandem mehr wirklich verpflichtet, müssen uns nicht mehr
verdrehen, um zu gefalien oder irgendjemandem nach dem Mund reden, um
persönlich weiter zu kommen.

Vieles ist heute noch nicht erforscht, aber das ist Gewissheit: Wir haben es
weitgehend in der Hand, unsere Gesundheit möglichst lange zu bewahren, ja
selbst im höheren Alter sogar noch zu stärken. Einerseits wissen wir über eine
möglichst günstige Lebensweise Bescheid, andererseits haben wir keine
wirklichen Probieme mehr. Wir müssen nur darauf schauen, dass wir alles, was
uns Schaden zufügen kann, aus unserem Leben verbannen.

Wir können es nicht oft genug betonen: Für ein möglichst langes Leben in
weitest gehender Gesundheit ist unsere existenzieile Sicherheit eine
grundlegende Voraussetzung. Die meisten von uns haben sie und sollten das
auch Tag für Tag bewusst erleben.

Neben der physischen Gesundheit ist es vor allem aber unser psychisches
Wohlbefinden, das uns das Leben im Alter lebenswert macht. Flexibilität in
allen Belangen beginnt zuerst im Kopf. Wenn wir etwas wirklich wollen, können
wir es meistens auch erreichen. Angenommen, wir haben ständig lästige
Rückenschmerzen, dann sollten wir zunächst bei unserem Arzt] unserer Ärztin
abklären lassen, was dafür die Ursache ist. Häufig wird festgestellt, dass es an
persönlichen Problemen, an zu viel Selbstmitleid, einer gewissen Lethargie
oder ganz einfach nur an einem Mangel an Bewegung liegt, dass wir ständig ein
gewisses schmerzhaftes Ziehen in der Rückengegend spüren. Sehr oft wird der
Arzt unsere persönlichen Probleme aber auch gar nicht ansprechen, weil hier

 

 

die Diagnose für ihn/sie sehr schwierig ist und er/sie nicht so leicht abschätzen
kann, wie wir Feststellungen im persönlichen Umfeld aufnehmen und ob wir
überhaupt in der Lage sind, hier positive Veränderungen selbst in die Wege zu
leiten.

Es wird also immer wieder darauf ankommen, dass wir über unser bisheriges
Leben persönlich Bilanz ziehen — wir kennen uns selbstja auch besser als es
meistens jemand anders jemals kann. Allerdings: Wir müssen tief schürfen und
uns ganz auf uns selbst konzentrieren. Das geht auch nicht von einem Tag auf
den anderen. sondern braucht Zeit. Vieles, was unserem Wohlbefinden, wollen
wir uns auch gar nicht eingestehen, vor allem nicht die gravierenden Fehler, die
wir in der Vergangenheit gemacht haben.

Ein Beispiel: Frau Natalie ist Krankenschwester geworden, nicht in erster Linie,
weil sie hiifsbedürftige Menschen unterstützen und sie in ein lebenswertes
Leben führen wollte, sondern weil sie unbedingt einen Arzt zu heiraten
wünschte. Da sie in dieser Richtung sich nicht scheute die Initiative zu
ergreifen, war ein williges „Opfer“ auch bald gefunden. Kein besonders
attraktiver, jedoch wohlhabender Mann, der froh war, dass sich jemand seiner
annahm und er nicht selbst aktiv werden musste. Wie die Sache ausging,
können sie sich leicht selbst vorstellen. Die beiden führten eine ieidlich gut
funktionierende Ehe, aus der er sich aber recht bald verabschiedete und einen
neuen Anfang mit jemand anderem suchte. Natalie blieb mit argen
Kreuzschmerzen zurück und frequentierte für drei Jahre die Praxis eines
Psychiaters. Der brachte behutsam Licht ins Dunkel und auch Natalie ging eine
neue Partnerschaft ein, die nun besser, vor allem aber ehrlicher funktionierte.

Nicht immer müssen wir Zuflucht in der Psychiatrie suchen — eigentlich genügt
es, sich selbst einzugestehen, wo man nicht so gehandelt hat, wie es für ein
gelungenes Leben zielführend gewesen wäre. Die meisten Fehler lassen sich
durch Einsicht wenn schon nicht rückgängig, so doch einigermaßen verständlich
machen. Mit einem Wort: Toleranz ist auch sich seibst gegenüber gefragt. Wir
sind nun einmal keine geborenen Perfektionisten, die von Anfang an alles
richtig machen. Wir sind geprägt von unserem Elternhaus, unserem Umfeld,
unserem Kulturkreis — und da läuft meistens auch nicht alles rund, sondern
eher holprig aufgrund übernommener Unzuiänglichkeiten.

Ab Sechzig ist also wieder einmal Arbeit an unserer Persönlichkeit gefragt. Wie
müssen wir uns formen, dass wir möglichst gesund an Leib und Seele über die
Runde kommen? Welchen Ballast müssen wir abwerfen, um mit möglichst
leichtem Gepäck künftig unsere Runden zu ziehen? Wir besitzen die

 

Vorstellungsgabe. uns unseren neuen, befriedigenden Lebensweg sogar recht
bunt auszumalen — was wir noch brauchen, ist die Energie und das

Durchhattevermögen, ihn dann auch zu verwirklichen. Wir versuchen, Sie dabei
nach Kräften zu unterstützen!

 

 

Michaela Penz, Neunkirchner Str. 52/2/12, 2700 Wr. Neustadt, Tel. 0676/9244476